Zertifikat Alimentenhilfe
Hochschule für Wirtschaft FHNW
Aufgaben im Bereich der Alimentenhilfe fachgerecht und effizient erledigen

- Vermittlung fundierter Rechtskenntnisse zur Alimentenhilfe und Bevorschussung
- Praxisnahe Gesprächsführung, Konfliktprävention und deeskalierende Techniken
- Kompetenzen für gütliche und gerichtlich unterstützte Inkassoverfahren inklusive internationaler Aspekte
- Strategien zur Schuldenerkennung, Prävention, Sanierung und Schutz von Vorsorgegeldern
Steckbrief
Ziele und Nutzen
Mit dem Inkrafttreten der neuen Inkassohilfeverordnung (InkHV) des Bundes wurde per 1. Januar 2022 die Inkassohilfe schweizweit vereinheitlicht, mit dem Ziel, unterhaltsberechtigten Personen in der ganzen Schweiz kompetente und sachdienliche Unterstützung zur Geltendmachung und Durchsetzung festgelegter Unterhaltsbeiträge zu bieten. Die Inkassohilfe ist seither durch eine Fachstelle zu leisten, weshalb umfas-sende Fachkenntnisse in der Alimentenhilfe erforderlich sind und zunehmend gut ausgebildete Fachkräfte gesucht werden. Mit dem Zertifikat Alimentenhilfe der FHNW erwerben Sie praxisbezogen und kompakt die erforderlichen Fachkenntnisse, um die anspruchsvollen und vielschichtigen Aufgaben im Bereich der Alimentenhilfe fachgerecht und effizient zu erledigen.
Die Absolventinnen und Absolventen des Zertifikatlehrgangs:
- kennen die Rechtsgrundlagen zur Alimentenhilfe und deren Vollzug,
- verstehen / interpretieren Unterhaltstitel und kennen die Grundlagen dazu (Festsetzung und Anpassung von Unterhaltsbeiträgen),
- kennen die Komponenten der Alimentenbevorschussung,
- können ein gütliches Inkassoverfahren durchführen,
- können kostensparende, nachhaltige Lösungen / Vereinbarungen treffen,
- kennen die Grundzüge der Verwaltungs- und Gerichtsverfahren und können rechtliche Inkassoverfahren vor Behörden und Gerichten sowie ein internationales Alimenteninkasso durchführen, Strafanträge einreichen und kennen die entsprechenden Konsequenzen,
- kennen die Ursachen von Ver- und Überschuldung, Mittel der Schuldenprävention und Sanierungsverfahren sowie die Möglichkeit eines Privatkonkurses und der Restschuldbefreiung,
- kennen Strategien zur Konfliktbewältigung und die Grundsätze der sozialen Prävention,
- wissen, welche weiteren Sozialversicherungsbeiträge beantragt werden können und wie Vorsorgeguthaben gesichert werden,
- kennen die Rolle, Möglichkeiten und Grenzen bevorschussender Gemeinwesen im Gerichtsverfahren.
Zielpublikum
Für wen ist der Kurs geeignet?
Der Kurs richtet sich an Sachbearbeitende in der Alimentenhilfe in Gemeinden, Inkasso-Fachleute in Gemeindeverbänden, Inkasso- Organisationen / -Unternehmen, Treuhandbüros, Anwaltskanzleien, Inkassofachpersonen.
Aufbau und Inhalte
In einem 13.5-tägigen Programm werden nach dem Erwerb der Grundlagen der Alimentenhilfe, der Alimentenbevorschussung und des gütlichen Inkassos, Hilfestellungen zum Umgang mit Schulden und zur Schuldenprävention, weitere sozialversicherungsrechtliche Ansprüche und die Möglichkeiten zur Sicherung von Vorsorgeguthaben Unterhaltspflichten vermittelt. Hilfreiche Instrumente der konstruktiven und deeskalierenden Gesprächsführung sowie der Umgang mit Gewalt und sozialer Prävention werden anhand konkreter Situationen besprochen, vertieft und eingeübt. Die Durchsetzung von Ansprüchen auf dem Rechtsweg inkl. internationaler Sachverhalte werden anwendungsorientiert und anhand konkreter Praxisbeispiele vermittelt. Ein Repetitionsblock und eine Prüfung schliessen die Weiterbildung ab.
Kursinahlte
- Einführung in die Alimentenhilfe
- Alimentenbevorschussung
- Gesprächsführung
- Schuldenberatung und -prävention
- Gütliches Inkasso
- KESB und Gerichtsverfahren
- Betreibungswesen
- Internationales Alimenteninkasso
- Sozialversicherungsrechtliche Ansprüche
- Sicherung von Vorsorgeguthaben für Unterhaltspflichten
Abschluss
Zertifikat Alimentenhilfe der Hochschule für Wirtschaft FHNW (10 ECTS) nach Genehmigung der Modul-Reflexionsberichte und erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfung (über alle Module)
Vertiefungen
International
Dozierende
- MLaw Sarah Amrein, Rechtsanwältin und Notarin
- Dr. iur. Eva Bachofner, Advokatin, Zivilgerichtspräsidentin Basel-Stadt
- lic. iur. Melanie Gasser, Fachbereich Sozialhilfe, Kantonaler Sozialdienst
- Susanne Hutter, Fachperson Alimentenhilfe und freiberufliche Beraterin für Gemeinden und Kanton im Bereich der Alimentenhilfe
- Anael Jambers, Mediatorin und Geschäftsführerin Trijalog
- Sandra John, Rechtsanwältin, LL.M., Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJPD, Zentralbehörde Internationale Alimentensachen
- Dr. Christoph Mattes, Dozent FHNW, Experte Verschuldung, Schuldenberatung und Schuldenprävention
- Mark Moser, Dozent für Interkulturelle Kommunikation, Unternehmenskommunikation und Konflikttransformation FHNW
- lic. iur. Doris Vollenweider, Advokatin, Präsidentin Abteilung Sozialversicherungsrecht am Kantonsgericht Basel-Landschaft
Voraussetzungen und Zulassung
Für die Teilnahme am Kurs / Seminar gibt es keine spezifischen Zulassungsbedingungen.
Organisatorisches
Beratung und Info-Anlässe
Info-Anlässe
Kontakt
Sara Oeschger
sara.oeschger@fhnw.ch
Andrea Hafner
andrea.hafner@fhnw.ch